Mit dem Schreibtipp des Monats erhalten Sie Anregungen fürs tägliche Texten. Auch als Auffrischung nach dem Seminar.


E-Mail, email oder EMail?

 

 

Liebe Leserinnen und Leser des Schreibtipps,

Schreibprofis greifen weniger oft zum Duden als andere?

In meiner Erfahrung ist es genau andersherum. Wer viel schreibt, schlägt schneller mal nach. Weil er oder sie weiß, dass sich uns manchmal genau die Schreibweise eingeprägt hat, die nicht die richtige ist.

Manche Worte sehen wir öfter falsch als richtig. Um drei davon geht's in diesem Schreibtipp.

 

Anders, als man denkt - 3 häufige Rechtschreib-Irrtümer:

1. E-Mail, email oder E-mail?

Ein Wort, das ich sehr oft in Formen sehe, die (zumindest nach dem Duden) nicht richtig sind. Vermutlich gibt es sogar noch mehr gängige Varianten, als ich hier aufgelistet habe.

Richtig ist: E-Mail. Weil Substantive im Deutschen großgeschrieben werden und substantivische Bestandteile einer Wortverbindung auch, also hier das Wort „Mail". Der Bindestrich ergibt sich daraus, dass er in Verbindungen mit Einzelbuchstaben vorgeschrieben ist, also hier mit dem "E".


2. Sandras Imbiss oder Sandra´s Imbiss?

Dieses Beispiel ist ein wenig anders gelagert. Weil es hier aktuell nicht mehr um Falsch oder Richtig geht. Da wir aber die einst falsche Schreibweise öfter sehen als die richtige, passt es doch.

Früher ausschließlich korrekt: "Sandras Imbiss". Damit stehen Sie aus meiner Sicht auch immer noch auf der richtigen Seite. Weil im Deutschen das Genitiv-s direkt angeschlossen wird – ohne Apostroph. Eine Ausnahme bildet der Imbiss von Andreas. Der heißt dann korrekt "Andreas´ Imbiss".

Der "sächsische Genitiv" stammt, wie der Name schon verrät, aus dem Angelsächsischen. Und daher hat sich "Sandra´s Imbiss" auch bei uns eingebürgert. Der Duden hat diese Schreibweise inzwischen als zumindest mögliche Variante aufgenommen. Dort nennt sich das "der gelegentliche Brauch zur Verdeutlichung der Grundform eines Namens".

3. PS oder P.S.?

Auch etwas, das wir deutlich häufig anders sehen, als es richtig ist: das Postskriptum am Ende eines Briefes oder einer E-Mail.
Mit den E-Mails und E-Mailings habe ich übrigens geglaubt, dass sich das „PS" irgendwann erledigen würde, weil es so weit unten zu wenig Beachtung fände. Die Zahlen im E-Mail-Marketing sprechen aber dafür: Auch die PS-Links bekommen noch gute Klickzahlen.

Die richtige Schreibweise „PS" bzw. „PS:" (weil in der Regel etwas folgt) ergibt sich hieraus: „Postskriptum" wird auch zusammengeschrieben und bei Abkürzungen, die so eigenständig geworden sind, dass sie auch mündlich gesprochen werden, steht kein Punkt.

Nicht das wichtigste Thema in meinen Text-Seminaren, aber zumindest eines, bei dem häufig nachgefragt wird: die Rechtschreibung. Weil es hier im Unterschied zu Tonalität oder Zielorientierung klare Regeln gibt. Wenn Sie also das nächste Mal unsicher sind - einfach mal schnell im (Online-)Duden nachschlagen. Die Adresse lässt sich gut merken: duden.de

Falls Ihnen auch andere Text-Themen wichtig sind, empfehle ich gern meinen neuen Artikel im Blog der Akademie der Deutschen Medien: medien-akademie.de/gutes-briefing-gute-werbung-10-erfolgsfaktoren-im-briefing-prozess

Gute Anregungen fürs Texten wünscht Ihnen

 

 

 

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