Mit dem Schreibtipp des Monats erhalten Sie Anregungen fürs tägliche Texten. Auch als Auffrischung nach dem Seminar.


Zielorientierung, Leserorientierung, Schreibstimme

Zielorientierung, Leserorientierung, Schreibstimme - warum einer nicht ohne den anderen kann

 

Liebe Leserinnen und Leser des Schreibtipps,

eine der Fragen aus dem Publikum bei meinem Vortrag „Schreibstimme“ in der Berliner Urania vor 4 Wochen: "Wie gehen Schreibstimme und Leser-Orientierung zusammen?" So ist das halt, wenn es sich in 90 Minuten auf ein Thema zu beschränken gilt. Dann kommt oft ein anderer Schwerpunkt zu kurz.

Also: Für den guten Text ist die Leser-Orientierung genauso wichtig wie die Schreibstimme. Nur dass sie im Schreibprozess noch etwas früher greift. Und es kommt sogar noch ein Mitspieler dazu: die Zielorientierung, das heißt die Klarheit der Botschaft. Deshalb geht es mir hier und heute um dieses Dreierteam für gute Texte und mit welchen Techniken Sie das Beste aus dem Zusammenspiel herausholen.

 

Einer nicht ohne den anderen: Zielorientierung + Leserorientierung + Schreibstimme:

1. Das Ziel im Blick: Wissen, was Sie sagen wollen.

Wer diesen Newsletter schon länger liest, weiß, dass ich an dieser Stelle mit dem Begriff "Botschaft" arbeite. Also: Was ist der zentrale Satz, den Sie mit Ihrem Text vermitteln wollen? Dieser Satz muss nicht schön sein, denn er braucht nicht explizit später im Text zu stehen. Was er sein muss, ist klar, denn er steht als konzeptioneller Gedanke hinter dem gesamten Text.

Bitte verzweifeln Sie übrigens nicht, wenn Sie etwas länger über diesen Satz nachdenken müssen. Weil wir nämlich es gerade erst an diesem Punkt merken, wenn wir zwar ein Thema haben, aber keine Botschaft für den Text. 

2. Den Leser im Blick: Was fragt er sich?

Jetzt wissen Sie, was Sie mit Ihrem Text wollen. Aber was erwartet der Leser von Ihrem Text? Damit Ihr Text gelesen wird, brauchen Sie auch die Leserperspektive. Ich arbeite dabei mit den Fragen des Empfängers. Ich liste 3-5 Fragen auf, die der andere voraussichtlich an meinen Text haben wird, schreibe dann meine Antworten dazu auf und stelle daraus meinen Text zusammen. Wenn es sich um längere Texte handelt, können es auch 3-5 Fragen pro Abschnitt oder Kapitel werden. 

3. Die Schreibstimme: so stimmig/natürlich wie möglich

Sie wissen, wo es hingehen soll und haben die Leserperspektive im Blick. Nun kommt Ihre Schreibstimme dazu. Um Ihre Aussagen so stimmig, überzeugend und verwechselbar wie möglich zu Papier zu bringen. Dafür können Sie übrigens auch noch einmal einen Blick auf Ihre Antworten zu den Fragen des Empfängers werfen. Denn oft liefert diese Methode uns nicht nur die Inhalte, sondern auch gleich die passenden Formulierungen dazu. Zum Beispiele besonders betonte Wendungen, Vergleiche oder bildhafte Formulierungen.

Das finden Sie grundsätzlich alles wichtig, Sie würden aber auch gern  konkret an Ihrer Schreibstimme arbeiten? Können Sie. Am 19./20. Mai biete ich einen Intensiv-Workshop dazu in Berlin an. Dort erarbeiten Sie sich Ihr eigenes Sprachhandbuch, probieren Ihre Schreibstimme an Ihren Textsorten  aus und erhalten gleich professionelles Feedback dazu.

Wenn Sie mehr dazu wissen mögen, ob der Workshop für Sie passt, sprechen oder schreiben Sie mich einfach dazu an. Gern schicke ich Ihnen auch den Veranstaltungsflyer zu. Mehr Infos dazu finden Sie bei meinen Veranstaltungshinweisen.

Herzliche Grüße

 

 

 

powered by webEdition CMS