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Technisch texten

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser des Schreibtipps,

schreiben Sie Gebrauchsanweisungen, technische Anleitungen oder Handbücher? Oder sind es bei Ihnen eher ab und zu mal Schritt-für-Schritt-Vorgehen auf Ihrer Homepage oder eine Antwort zu einer Kundenanfrage zu einem erklärungsbedürftigen Vorgehen?

Ob große Anleitungen oder kleine, in diesem Newsletter habe ich einige Tipps und Leitfragen zusammengestellt, die Sie beim technischen Texten unterstützen können.


Anleitungen schreiben – das ist wichtig:

1. Navigation, Struktur, Gliederung

Der erste Eindruck zählt. Egal ob online oder ausgedruckt, kurz oder lang, Ihre Anleitung muss zeigen, dass das Ganze zu bewältigen ist. Dazu gehören eine „luftige“ Gestaltung mit kurzen Absätzen, einer klaren inhaltlichen und äußeren Struktur sowie Hervorhebungen.

Diese Leitfragen können Ihnen dabei helfen:

  • Welche Punkte der Anleitung lassen sich als Aufzählung anlegen? Wo eignet sich eine Nummerierung, weil die Schritte in einer zeitlichen oder logischen Abfolge ablaufen?
  • Gibt es aussagekräftige Überschriften und Zwischenüberschriften?
  • Funktionieren Bild und Text gut miteinander? Lassen sich die Aussagen der Visualisierungen schnell erfassen?

2. Empfänger-Orientierung und Prägnanz

Die Unternehmensbrille ab- und die Empfängerbrille aufsetzen – das ist in jedem Textprozess ein wichtiger Schritt. Bei (technischen) Anleitungen gilt es besonders.

Zu viele Fachbegriffe, zu sehr verdichtete Informationen oder zu schnelle Schritte können dafür sorgen, dass die Zielgruppe nicht versteht, genervt ist, noch einmal nachfragt bzw. den Prozess abbricht.

Achten Sie vor allem auf folgende Punkte:

  • Schreiben Sie in der Sprache Ihrer Zielgruppe? Versetzen Sie sich in die Empfänger hinein und formulieren Sie die Anleitung mit ihren Begriffen.
  • Welche Informationen braucht diese Anleitung unbedingt? Manche Texte wachsen über die Jahre immer mehr an und gehören regelmäßig abgespeckt auf das, was die Nutzenden an Infos gerade wirklich brauchen.
  • Als Methode eignet sich der Dialogansatz: Notieren Sie die Fragen der Nutzenden an Ihre Anleitung, anschließend Ihre Antworten und lassen Sie daraus Ihren Text entstehen.

3. Wortwahl und Verständlichkeit

Kurze Wörter, kurze Sätze, aktiv statt passiv, viele Verben – diese Regeln kennen Sie auch für andere Texte.

Bei Anleitungen ist verständliches Formulieren besonders wichtig. Schließlich ist das Lesen und Umsetzen solcher Texte eine „sensible“ Situation, in der die Nutzerinnen und Nutzer unsicher sind, ob sie das hinbekommen.

Beim Texten unterstützen können folgende Tipps:  

  • Passen die Anleitungen zu Ihrer Markensprache? Oder sind sie deutlich spröder formuliert als Ihre sonstigen Texte? Stimmigkeit in der Sprache bedeutet auch eine höhere Glaubwürdigkeit für Ihre Markenkommunikation.
  • Verben und direkte Ansprachen sind besonders wichtig. Schließlich geht es darum, etwas zu tun. „Als nächster Schritt schließt sich die Übertragung der Daten auf das neue Gerät an.“ lässt sich einfach so formulieren: „Übertragen Sie jetzt die Daten auf Ihr neues Gerät.
  • In Anleitungen geht es vor allem um Klarheit. Trotzdem kann immer derselbe Satzbau die Lesenden ermüden. Sorgen Sie für Abwechslung. Auch Fragen und Doppelpunktformulierungen wie „Ein Tipp: …“ können Ihren Text auffrischen.


Ob ganzes Handbuch oder nur ein Absatz in einer E-Mail – ich freue mich, wenn meine Tipps Sie bei dem unterstützen, was auf Ihrem Schreibtisch anliegt. Und ich wünsche Ihnen gutes Gelingen beim Texten.   

Herzliche Grüße

 

 

 

 

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