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Freewriting im Büro

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser des Schreibtipps,

die Methode Freewriting, also frei drauflos schreiben, ohne den Stift abzusetzen – das kennen viele entweder aus dem kreativen oder aus dem wissenschaftlichen Schreiben.

Zum Schreiben im Beruf, zu Angeboten, Werbetexten oder Onlineseiten scheint es nicht so recht zu passen. Oder gerade doch? Ins Schreiben kommen, Erkenntnisse gewinnen und Themen verstehen, das brauchen wir doch auch im Business, oder?

Deshalb stelle ich Ihnen heute einige Anlässe vor, bei denen Freewriting aus meiner Sicht besonders gut passt – und Sie finden vermutlich noch mehr:


Wie Freewriting bei Angeboten, Werbetexten oder Onlineseiten weiterbringt:


1. Ins Schreiben, zum Thema, zu den Knackpunkten kommen

So kann es gehen: Da drücke ich mich schon ein paar Tage davor, mit einem Text anzufangen. Aber wenn ich schlau bin, gehe ich endlich ins Freewriting. Und schreibe zu der Frage, wovor ich mich da eigentlich drücke.

Weil Freewriting sehr (selbst-)ehrlich ist, finde ich z.B. heraus, dass ich ein Thema doch nicht passend finde oder ein bestimmtes Angebot gar nicht abgeben will oder unter anderen Voraussetzungen. Oft finde ich übers freie Schreiben sogar den Einstieg zum eigentlichen Thema, weil es dann einfach weiterfließt.

Mit Free Writing laden auch weiße Blätter oder leere Bildschirme freundlich zum Schreiben ein. Weil nichts sein muss, aber alles sein darf.

2. Für einen ersten Entwurf

Ein anderes Szenario: Es stehen z.B. neue Texte für eine Homepage oder ein Konzept an. Es gibt noch nicht viel, außer Gedanken im Kopf. Da passt Freewriting ideal, um einen ersten Entwurf zu erstellen.

Und ja, der Freewriting-Text ist erstmal nur für sich selbst. Aber was meinen Sie, was Sie alles aufs Papier oder den Bildschirm bringen können, wenn Sie 5 oder 10 Minuten frei dazu schreiben? Da kann vieles dabei sein, mit dem Sie weiterarbeiten können.

Sehen Sie Ihr Freewriting durch: auf prägnante Formulierungen, wichtige Schlüsselwörter, Kernbotschaften, vielleicht sogar schon einen roten Faden für Ihren Text. 

3. Um ein Thema zu verstehen

Und noch eine andere Situation: Manchmal wollen – oder sollen – wir etwas zu einem Thema zu schreiben, das wir noch gar nicht so genau fassen können. Vielleicht überwältigt uns die Themenbreite oder wir haben uns noch nicht so viel damit beschäftigt.

Dann kann Freewriting helfen, das Thema zu ergründen: Was wissen wir schon? Welche Fragen sind noch offen? Auf welchen Teilaspekt eines Themas könnten wir uns konzentrieren? Tieftauchen und Erkenntnisse gewinnen, auch das geht mit Freewriting. Schließlich heißt die Methode auch:  „Thinking on the paper“.  

4. Das Wichtigste beim Freewriting

Freies Schreiben braucht nicht viele Regeln? Stimmt! Deshalb sind es hier auch nur drei:

  • Der Text bleibt bei Ihnen.
  • Denken Sie nicht über Rechtschreibung, Grammatik oder Stil nach.
  • Es gibt kein gutes oder schlechtes Freewriting. Gut ist, wenn Sie im Schreiben bleiben und immer weiterschreiben, auch wenn Sie sich wiederholen oder schreiben „Mir fällt nichts mehr ein.“

Freewriting hat mit Vertrauen zu tun. Umso öfter Sie es tun, desto mehr werden Sie es schätzen. So ist zumindest meine Erfahrung. Aber es braucht ein erstes Mal.

Vielleicht sind Ihnen die Anlässe, die ich geschildert habe, ja vertraut. Und passt es gerade? Dann legen Sie doch gleich mal los. Schon in 5 Minuten könnten Sie mehr wissen, ins Schreiben gefunden, einen ersten Entwurf haben. Denn: Freewriting, das geht immer.

Ich wünsche Ihnen einen guten Sommer und grüße Sie herzlich

 

Sigrid Varduhn

 

 

 

 

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