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Kannst du mal darüberschauen?

 

Liebe Leserinnen und Leser des Schreibtipps,

die Situation ist vertraut: Ein Text ist fertig und wir lassen den Kollegen oder die Kollegin noch schnell darübersehen. Weil fremde Augen bekanntlich mehr entdecken als die eigenen, denen der Text schon zu vertraut ist.

Allerdings sitzen die Kollegen bei vielen gerade nicht nebenan. Wenn es auch per E-Mail schnell klappt – wunderbar. Was Sie aber tun können, wenn gerade kein anderer zum Korrekturlesen erreichbar ist, darum geht es unter anderem im Schreibtipp April.

Fehler passieren – und sind trotzdem unangenehm. Meist handelt es sich um Flüchtigkeitsfehler, die beim schnellen Tippen oder Ändern entstehen.

Von den Methoden, die ich Ihnen vorstelle, kennen und nutzen Sie bestimmt einiges. Aber: Jede Methode hat auch ihre Schwächen. Die Rechtschreibprüfung der Textverarbeitung zeigt Fehler an, die keine sind, und die Kollegin sieht auch nicht alles.

Am besten kombinieren Sie daher beim Korrekturlesen mindestens zwei Techniken. Dann sind Sie auf der sichereren Seite.


Im Doppelpack einsetzen - 5 Tipps für fehlerfreie Texte:

1. Frisch und ausgeruht herangehen.

Manche Fehler entdecken wir schon beim Tippen – und merzen sie gleich aus. Wenn es aber um die Endkontrolle geht: Erledigen Sie das besser erst am nächsten Tag oder nach einer längeren Pause. Um Ihren Text Wort für Wort wahrnehmen und gegenlesen zu können, sollten Ihre Augen sich ausgeruht haben.

Das Prinzip der Pause gilt besonders bei langen Texten – dann auch zwischendurch. Wenn Sie Berichte, längere Artikel oder anderes umfangreiches Material durchsehen, erledigen Sie das am besten auf mehrere Tage aufgeteilt.

2. Auf Wichtiges besonders achten.

Auf Titelseiten entwischen uns Fehler leichter, weil Bilder vom Text ablenken, Worte in Großbuchstaben schwerer lesbar sind und Schrift auf farbigen Hintergründen auch. Dem Kunden werden sie aber trotzdem schnell auffallen. Schauen Sie dort also besonders gründlich hin.

Zu viele Punkte gleichzeitig kann unser innerer Korrektor ohnehin nicht beachten. Auch Arbeitsteilung ist deshalb sinnvoll. Prüfen Sie z.B. in einem ersten Durchgang nur die Überschriften, im zweiten den Fließtext und im dritten Links, Bildunterschriften oder Verweise, wenn Ihr Text auch solche Angaben enthält.

3. Den fremden Blick nutzen.

Der Blick von Kollegen sieht die Fehler, die wir selbst übersehen haben. Deshalb ist das Korrekturlesen durch andere besonders sinnvoll. Wenn Sie ganz auf der sicheren Seite sein wollen, sollten Sie auch über ein professionelles Korrektorat nachdenken. Die Investition lohnt sich und es ist immer wieder überraschend, wie viele Fehler sich auch dadurch noch finden lassen.

Wenn es aber gerade nicht geht, jemand anderes auf den Text schauen zu lassen: Machen Sie sich den Text selbst wieder fremd – und damit neu. Formatieren Sie ihn vor dem Ausdruck um, bringen Sie ihn in Quer- statt in Hochformat, ändern Sie Schriftart und Schriftgröße. Hier hilft alles, das die Worte Ihren Augen wieder unvertraut erscheinen lässt, sodass sie genauer hinschauen.

4. Laut lesen lohnt sich.

Bisher waren wir bei den visuellen Methoden. Aber: Das Auge übersieht Fehler. Anders gesagt: Das Auge liest "richtig" (selbst, wenn es falsch ist). Wenn in einem Text zwei Mal hintereinander dasselbe Wort erscheint, kann es passieren, dass Ihre Augen nur eins wahrnehmen – weil da nur eins stehen soll.

Machen Sie sich deshalb auch das zur Gewohnheit: Lesen Sie sich Ihren Text (halb-)laut vor. Beim sprechenden Lesen fällt uns mehr auf – auch die Wörter, die doppelt hintereinander stehen.

Und noch ein Tipp zum "Korrekturhören", den meine Netzwerkkollegin Ulrike Führmann gern einsetzt. Sie berät, coacht und schreibt zur internen Kommunikation (https://ik-blog.de) und lässt sich ihre Texte von einem Sprachprogramm vorlesen. Auch dann fallen Fehler auf.

5. Schlaue Helfer einsetzen.

Die Rechtschreibprüfung der Textverarbeitung oder des E Mail-Programms läuft bei vielen schon mit. Fehler in der Schreibweise von Worten oder in der Grammatik bekommen Sie so automatisch angezeigt. Allerdings kennen Word & Co. nicht alle Schreibweisen. Verlassen Sie sich deshalb nicht nur auf die Programme.

Ein bisschen schlauer machen können Sie die Software auch – und das individuell auf Ihre Anforderungen zugeschnitten. Fügen Sie z.B. von Ihnen häufig verwendete Wörter dem Wörterbuch hinzu, wandeln Sie typische falsche Schreibweisen automatisch um oder nutzen Sie die "Suchen-und-Ersetzen"-Funktion dafür.

Und wenn Sie Ihre Texte auch vom Duden durchsehen lassen wollen: Unter dieser "Adresse" lässt sich nicht nur die richtige Schreibweise von Wörtern nachschlagen, sondern auch die Rechtschreibprüfung „Duden Mentor" kostenlos testen: https://duden.de.

 

Ob Sie gerade viele interne E-Mails schreiben oder an Kundenbindungstexten tüfteln, ich wünsche Ihnen gutes Gelingen dabei – und beim letzten Schliff.

Und alles Gute auch für Sie persönlich, wo auch immer Sie gerade wie arbeiten und leben.

 

 

 

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