Mit dem Schreibtipp des Monats erhalten Sie Anregungen fürs tägliche Texten. Auch als Auffrischung nach dem Seminar.


Richtig oder falsch?

 

 

Liebe Leserinnen und Leser des Schreibtipps,

bei der Wahl der Software des Jahres wurde 2012 die Duden-Rechtschreibprüfung zum vierten Mal in Folge ausgezeichnet.

Dass so viele Menschen diese Software nutzen und schätzen, ist  ja irgendwie auch kein Wunder. Schließlich stehen wir alle immer einmal wieder vor Frage: Richtig oder falsch?

In meine Seminare und Coachings spielen die Themen Rechtschreibung und Grammatik mit hinein, auch wenn es zentral um das Erreichen der Kommunikationsziele geht. Aber richtig geschrieben soll alles natürlich außerdem sein.

3 Tipps zu häufigen Fragen nach "richtig oder falsch?":

1. Manchmal geht beides.

Auch 7 Jahre nach der Einführung der reformierten Rechtschreibung sorgt diese noch für Irritationen. Und manchmal sind eben auch zwei Schreibweisen möglich: Bei kennen lernen oder kennenlernen,  selbständig oder selbstständig, Delfin oder Delphin und etlichen anderen Worten gibt der Duden nur eine Empfehlung für eine Schreibweise, schreibt diese aber nicht vor.

Manch einer ärgert sich über diese Vielfalt. Aber: Neu ist das nicht. So konnte z.B. auch die Zitrone schon früher als Citrone geschrieben werden und bei Fotografie und Photographie war auch beides möglich.  


2. Rechtschreib-Irrtümer und Gerüchte

Doch - es gibt Sie noch die "Grüße" mit "ß". Und das ist auch die einzig richtige Schreibweise, zumindest außerhalb der Schweiz. Bei der Einführung der neuen Rechtschreibung 1996 wurde auf beiden Seiten - der Gegner und Befürworter - reichlich Stimmung gemacht. Und das vor allem auch in den Medien. Das führte dann zu Fragen wie "Schreibt man jetzt Filosofie?" (Nein! Weiterhin "Philosophie") oder zu dem Gerücht, es gäbe kein "ß" mehr.  

3. Das Stammprinzip

Nicht alles an der neuen Rechtschreibung erschließt sich logisch, aber manches eben doch. Dass "nummerieren" von "Nummer" kommt und "Tipp" von "tippen", liegt irgendwie auch auf der Hand und diese Schreibweisen habe ich inzwischen verinnerlicht. Bei der "Gämse" zucke ich immer noch ein bisschen, aber manche Worte schreiben wir auch nicht ganz so oft ...


Wer nur mal schnell die Schreibweise eines Wortes prüfen will, kann übrigens auch auf der Duden-Homepage "nachschlagen": www.duden.de

Die häufigsten Fehler in Texten entstehen allerdings nicht aus Unwissenheit, sondern in Flüchtigkeit und weil wir oft nur noch am Bildschirm gegenlesen. Die beste Kontrolle: Lesen Sie Ihren Text halblaut Wort für Wort. So verhindern Sie, dass das eigene Auge beim flüchtigen Drüberlesen Falsches richtig liest.

Eine gute Woche für Sie,
herzliche Grüße


 

 

 

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