Mit dem Schreibtipp des Monats erhalten Sie Anregungen fürs tägliche Texten. Auch als Auffrischung nach dem Seminar.


Kann Ihr Computer gutes Deutsch?

 

 

Liebe Leserinnen und Leser des Schreibtipps,

da ist ja noch was rot unterstrichen ... Tippfehler oder kennt die Textverarbeitung das Wort nur nicht? Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik, Synonyme vorschlagen – das können die Programme schon lange.

Inzwischen bietet die Software aber noch deutlich mehr Funktionen. Für die Texte selbst braucht es Menschen. Aber in Korrektur, Analyse und Formulierungsvorschlägen können wir uns ganz gut unterstützen lassen.


3 Einsatzfelder von Software rund um Sprache:

1. Verständlich schreiben lassen

Sätze zu lang, Wörter zu kompliziert? Das können auch Programme beurteilen. Unternehmen setzen Analysetools wie „textlab“ oder „lingulab“ ein, um z.B. E-Mails auf ihre Verständlichkeit hin zu untersuchen oder zu prüfen, ob ein Brief der vom Unternehmen definierten Markensprache entspricht. 


2. Sie schreiben wie ...

Wortschatz, Satzbau, Orthografie, Interpunktion – Stilanalyse-Programme untersuchen Texte auf mögliche Urheber. In kriminaltechnischen Instituten werden z.B. Erpresserbriefe unter die Lupe genommen, in der Literaturwissenschaft sucht man so unter anderem nach Hinweisen auf die Verfasser von anonymen literarischen Werken.

Wer testen möchte, welchem literarischen Vorbild der eigene Schreibstil am meisten entspricht:  Auf den Seiten der FAZ gibt’s seit 2010 eine deutsche Version von „I write like“: www.faz.net/ichschreibewie   

3. WDF x IDF - was Suchmaschinen mögen

Auch beim Texten – keine Chance mehr, um Formeln herumzukommen. Bestimmte Schlüsselwörter an bestimmten Stellen im Onlinetext oft – aber nicht zu oft – unterbringen. Das ist eines der Geheimrezepte von Suchmaschinenoptimierung.

Analyseprogramme untersuchen unter anderem die Schlüsselwortdichte (WDF = Within Document Frequency = Häufigkeit des Wortes geteilt durch die Gesamtzahl der Wörter im Text) und die Einzigartigkeit der Schlüsselworte (IDF = Inverse Document Frequency. Dieser Wert steigt an, umso weniger Dokumente es mit diesem Wort gibt.)


Übrigens: Aktuelle Schreibtipps zwischendurch, Neuigkeiten aus der Verständlichkeitsforschung und Empfehlungen für Fachbücher finden Sie jetzt auch auf meiner neuen Autorenseite bei Facebook. Schauen Sie mal vorbei, ich freue mich auch dort über Ihren Besuch und den Austausch von sprach- und schreibinteressierten Menschen.

Herzliche Grüße

 

 

 

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